about me

Die Frage, die mir in letzter Zeit am häufigsten gestellt wurde, ist auch gleichzeitig am schwersten zu beantworten:

Wie bin ich zum Schreiben gekommen?

Ich würde jetzt gerne erzählen, wie ich schon in der Grundschule zu Papier und Stift gegriffen und angefangen habe, Geschichten zu entwerfen. Das wäre aber gelogen. Wenn ich damals Stories erzählt habe, dann war das nur dazu da, um mich aus irgendwelchen Schwierigkeiten herauszubugsieren. (Wobei die Lügen mich meist nur noch tiefer reingebracht haben)

robert_kopic_final-1-von-14

Also woher kommt die Schreibwut?

Geschichten an sich haben mich schon immer interessiert. In der Grundschule (kein Witz) habe ich auf Weihnachten meine ersten wirklichen Bücher geschenkt bekommen. Das muss in der 3 Klasse gewesen sein. Keine Ahnung warum, aber meine Eltern waren damals der Meinung, sie müssten mir Winnetou 1 – 3 unter den Weihnachtsbaum legen.

Es hat etwas gedauert, bis ich mich darauf eingelassen habe, aber irgendwann war ich mal krank und lag flach. Aus reiner Langeweile nahm ich mir dann die Bücher vor. Das war ein Meilenstein in meinem Leben. Vorher war Lesen absolut nichts für mich. Ab dem Zeitpunkt habe ich die Bücher regelrecht verschlungen. Am Ende meiner Grundschulzeit hatte ich die Schulbibliothek durch. Einige Bücher waren sogar mehrfach gelesen.

Das zog sich auch noch durch die Realschule. Es gab kaum ein Buch in der Schulbibliothek, das ich nicht ausgeliehen und gelesen habe. Geschrieben habe ich aber immer noch nicht. Ganz im Gegenteil. Meine Lehrer/innen waren sogar der Meinung, dass ich mit meinen Noten lieber was Handwerkliches machen sollte. Mich hat’s damals nicht interessiert. Ich habe meine Nase lieber in Bücher gesteckt. Sogar während des Unterrichts.

Alles änderte sich mit meiner Ausbildung zum Klempner. Jawohl. Gas-Wasser-Scheiße. Mein erster Ausbildungsberuf. Wenn ich für irgendwas noch weniger geeignet war und bin als zum Klempner, dann vielleicht noch zum Piloten (Hab Höhen- und Flugangst). Dass ich dann noch einen schweren Arbeitsunfall in den ersten Wochen hatte, machte den Job nicht wirklich attraktiver. Ärger mit einem Meister sorgte dann dafür, dass ich nach einem halben Jahr frustriert die Brocken hinwarf.

Robert Kopic Gummersbach

Wie bin ich denn nun zum Schreiben gekommen?

Angefangen hat es während meiner Ausbildung als Industriekaufmann. Ja, tatsächlich, nach der Höheren Handelsschule war das meine erste Berufswahl. Ich habe es nie bereut. Vor allem, weil ich dort meine damalige Freundin, jetzige Frau, kennen und lieben gelernt habe. Im dritten Lehrjahr fing ich aber auch an zu schreiben. Damals absolut unbeholfene Gehversuche, aufbauend auf Charakteren und Storys aus dem Rollenspiel. Das ganze zog sich bis ins zweite Semester des Studiums. Irgendwie war dann aber auf einmal die Luft raus. Studieren, nebenbei Arbeiten, Freundin, Lesen und Sport waren genug Stress, da war auf einmal kein Platz mehr fürs Schreiben.

Alles änderte sich 2012. Ein Burnout warf mich aus der Bahn. Zu dem Zeitpunkt war ich schon seit einigen Jahren Lehrer an einem Berufskolleg im Oberbergischen.  Mein Burnout kam leider nicht überraschend. Jeder der genau hingeguckt hat, konnte es angaloppieren sehen. Nur ich hab die Warnsignale komplett ignoriert. Bis es gekracht hat und ich von einem Tag zum anderen nicht mehr Lesen, nicht mehr auf einen Monitor oder einen Fernseher und auch nicht mehr Autofahren konnte. Jedesmal sah ich wortwörtlich schwarz und mir wurde schwindelig. Das hielt sich ein volles ¾ Jahr. Meine Frau hatte ein paar Tage vorher unser zweites Kind bekommen. Wir hatten unser Haus gekauft. Und ich saß abends auf dem Sofa und starrte die Wand oder die Decke an.

Meine Rettung war das Schreiben. Nein. Eigentlich erstmal nur das Diktieren. Ich entdeckte die Diktierfunktion meines Handys. Meine damalige Rollenspielgruppe hatte ich in einer Kampagne durch die Hölle gejagt. Diese Grundidee wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Also fing ich mit Brainstormen und Plotten an. Der Rest ist Geschichte.